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Aus der Sitzung des Gemeinderats vom 23. März 2021
Erstelldatum31.03.2021
Neuorganisation der Essensversorgung in Kitas und BOB
Moderatorin und Fachfrau Kariane Höhn berichtete aus der von ihr geleiteten Beteiligungswerkstatt mit Elternbeiräten aus Schule und Kindergärten, Gemeinderatsmitgliedern, Kita-Leitungen, Vertreterinnen aus dem Schulbereich inclusive Schulsozialarbeit und Verantwortlichen der Verwaltung, die vor kurzem stattgefunden hat. Dabei sei es um die beiden großen Themenblöcke Betreuungszeiten sowie Mittagessensversorgung gegangen.
Mit dem Verpflegungssystem für Schule und Kitas habe man sich ja bereits mehrfach befasst und in den letzten Jahren auch des öfteren den Caterer gewechselt. Den Grund der teilweise schlechten Qualität sah Frau Höhn vor allem in der langen Standzeit des fertig gekocht angelieferten Essens. Man könne davon ausgehen, dass eine Mahlzeit mit jeder halben Stunde Standzeit 10% ihres Nährwerts verliere. Wenn man von durchschnittlich 3 Stunden ausgehe, was durchaus realistisch sei, verliere man 60%.
Die Beteiligungswerkstatt empfiehlt deshalb, auf Cook & Freeze umzusteigen. Dies sei kein Fertigessen à la Texaspfanne vom Discounter, sondern bestehe aus hochwertigen Schüttkomponenten, die zu 80% vorgegart und danach schockgefrostet wurden. Diese werden im gefrorenen Zustand bezogen, weiterhin tiefgekühlt und später in einem sog. Hybrid fertig gegart. So sei es möglich, auch die verschiedenen Essenszeiten von Schule und Kitas abzubilden und man könne jedem Kind ein frisch gekochtes Mittagessen anbieten. Ein weiterer Vorteil sei, dass man die Menge dem Essverhalten anpassen kann und somit weniger Speisereste entsorgt werden müssen.
Die Bestellung und Speiseplanung wird dadurch natürlich deutlich aufwendiger. Sie müsste auf jeden Fall zentral organisiert werden. Von den aktuell hier tätigen Hauswirtschaftskräften haben mehrere eine entsprechende Ausbildung und wären somit in der Lage, diese durchaus anspruchsvolle Aufgabe zu übernehmen.
Der Gemeinderat konnte diese Argumentation gut nachvollziehen und beschloss einstimmig die Umstellung auf „Cook & Freeze“.
Neugestaltung der Betreuungsmodelle
Die mittlerweile recht unübersichtlich gewordenen Betreuungsmodelle waren das zweite große Thema bei der Beteiligungswerkstatt. Da diese Modelle auch noch verschiedene Wahlmöglichkeiten bieten, können sich die Eltern unter insgesamt 28 Betreuungsvarianten entscheiden. Dass dabei sowohl im Rathaus als auch bei den Erzieherinnen der Überblick verloren gehe, sei, so Höhn, kein Wunder.
Man habe deshalb zunächst erhoben, welche Modelle von wie vielen Kindern gebucht wurden und dann vor Ort im November letzten Jahres (da gab es in den Kindergärten keine corona-bedingten Einschränkungen) die Zeiten erhoben, in denen die Kinder tatsächlich da waren. Hier habe sich gezeigt, dass manche Modelle nur von 4 Familien gebucht waren und die gebuchten Zeiten lediglich zwischen 57 und 79% tatsächlich genutzt werden.
Des weiteren sollten die Modelle den Förderkriterien des Landes angepasst werden. Die Förderung erfolgt nach wöchentlicher Zahl der Betreuungsstunden in verschiedenen Stufen. So sollten die Modelle immer knapp über einer solchen Grenze liegen, um die höchstmögliche Förderung zu bekommen.
Hier hat die Beteiligungswerkstatt schon einige interessante Ansätze erarbeitet, die aber noch diskutiert und weiter entwickelt werden müssen. Ziel ist, die neuen Betreuungszeiten ab den Sommerferien zu haben.
Vergabe von Aufträgen
Jeweils einstimmig vergab der Gemeinderat eine Vielzahl an Aufträgen. Die Außenanlagen für die Ortsmitte Bempflingen gingen an die Fa. Maier aus Wolfschlugen zum Preis von 314.000,-- €. Die Kosten liegen gut 14 % unter den Erwartungen. Die Innensanierung einiger Kanäle übernimmt die Fa. Rossaro aus Aalen für knapp 60.000,-- €. Hier liegen die Kosten sogar um 43 % unter der Kostenberechnung.
Beim Umbau des Kindergartens Hanflandweg wurden folgende Aufträge erteilt:
- Außenanlagen: Fa. Janßen, Reutlingen, für 28.000,-- €
- Heizung/Sanitär: Fa. Brandstetter, Kleinbettlingen, 21.000,-- €
- Metallbau: Fa. Wacker, Bempfingen, 12.000,-- €
- Tischlerarbeiten: Schreinerei Flamm, Bempflingen, 23.000,-- €
- Fliesenarbeiten: Fa. Gehrung/von Au, Nürtingen, 4.500,-- €
- Putz-, Trockenbau- u. Malerarbeiten: Fa. Schmid, Riederich, 24.000,-- €
Kämmerin Tanja Galesky zeigte sich erfreut, dass die Gesamtsumme gut 8.000,-- € unter der Kostenberechnung liegt.
Bausachen
Ohne große Diskussion befürwortete der Gemeinderat den Umbau eines Hauses in der Mühlstraße sowie den Umbau eines Grundstücks in der Talstraße zu einem Landschaftsbaubetrieb.
Kita- und BOB-Gebühren für Januar und Februar werden erlassen
Nachdem die Kindergärten und die BOB coronabedingt von den Weihnachtsferien bis 21. Februar geschlossen waren, musste darüber entschieden werden, inwieweit die Gebühren trotzdem bezahlt werden müssen. Nachdem das Land den Kommunen rund 80% erstatten wird, war man sich einig, dass für diese beiden Monate für nicht genutzte Zeiten keine Gebühren von den Eltern erhoben werden sollen. Wer die Notgruppen in Anspruch genommen hat, muss für jeden Tag 1/20 des Monatsbeitrags zahlen. Die Zahlpflicht startet dann wieder am 22. Februar 2021.
Annahme von Spenden
Die angebotenen Spenden der Spielstube (500,-- für einen Grill im Gleis 1) und der Fa. Tobias Ludwig für einen Telefonvertrag im Wert von 200,-- € für den Bürgerbus wurden selbstverständlich dankend angenommen.
Verschiedenes
Bürgermeister Welser berichtete, dass die Gemeinden Großbettlingen, Bempflingen und Altdorf in Großbettlingen ein gemeinsames Impfzentrum einrichten, in dem am 16.4. über 80-jährige (Landesvorgabe!) geimpft werden können. Man habe bereits über 60 Anmeldungen. Voraussichtlich wird auch der Bürgerbus fahren.
Von den Zuhörern gab es abschließend kurze Stellungnahmen zu den Bausachen, zum Impfzentrum sowie zu den Auftragsvergaben.